Beselich
Als Soldat reist Georg Niederstraßen viel. Nach Luxemburg etwa, Frankreich, Holland. Seine Kriegszüge führen den Protestanten - 1709 in eine streng evangelische Familie geboren - immer wieder in katholische Gebiete. Der junge Mann bewundert die Pracht der Kirchen, beschäftigt sich mit christlichen Märtyrern, ihn fasziniert die Verehrung der Heiligen. 1735, damals 26 Jahre alt, konvertiert er. Es folgen weitere, lange Reisejahre: für eine Handelsgesellschaft fährt er nach Indien und Ceylon. Schließlich, 1758, kehrt er nach Europa zurück und findet in Rom Aufnahme als Eremit vom heiligen Franziskus. In Deutschland sucht er einen Ort, um sich nieder zu lassen. Er findet die ehemalige Klosterstätte zu Beselich, wo er sich zunächst ein Einsiedlerhäuschen baut.
Schön ist es hier auf dem Beselicher Kopf, ein Hügel mit Blick auf satte Wälder. Gemeinsam mit den Dorfbewohnern beginnt er 1764 eine Kapelle zu bauen. Finanziert wird sie durch eine Spende der Gemeinde Obertiefenbach. Drei Jahre später, am 8. September 1767 weiht Pfarrer Löhr aus Obertiefenbach die Kapelle auf den Namen "Maria Hilf" ein. Zu ehren der vierzehn Nothelfer wird sie benediziert. Der charismatische Niederstraßen (mittlerweile Ordensbruder Leonard) soll der Kapelle noch weitere 20 Jahre dienen: Zurückgezogen hütet er sein Heiligtum, während kirchlichen Feierlichkeiten läutet er die Glocken. Im Dezember 1787 stirbt er im Alter von 78 Jahren. Sein Grabstein befindet sich heute an der Außenwand der Kapelle. In den folgenden 200 Jahren werden Teile der Kirche immer wieder saniert. 1925 etwa der Turm, er ist vom Holzwurm befallen. 2002 wird das innere der Kapelle mit Unterstützung des Bistum Limburgs renoviert; der ursprüngliche Zustand kann, teileweise, wieder hergestellt werden.
Heute ist die Kapelle Beselich Ziel vieler Pilger und Beter. Von Mai bis Oktober finden an jedem Freitag um 18.00 Uhr eine Eucharistieeier und an den Sonntagen um 17:00 Uhr eine Marienandacht mit Predigt und sakramentalem Segen statt. Zum Gebet ist die Kapelle ganzjährig geöffnet. Auf dem Weg von Obertiefenbach bis zur Wallfahrtskapelle stehen sieben kleine Kapellchen zum Gedächtnis der Sieben Schmerzen Mariens.
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Wallfahrtskapelle Maria Hilf Beselich
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