Blasiuskapelle
Oben auf dem Blasiusberg, unter den Blättern riesiger Linden, steht die Blasiuskappelle, ehemalige Pfarrkirche der Dörfer rund um Frickhofen. Der Legende nach führte durch sie ein unterirdischer Gang auf die Dornburg ? durch ihn sollen einst die Raubritter von Ellar in die Stadt eingedrungen sein. Gebaut wird sie im Zuge der Christianisierung des Lahngaus, die zwischen dem sechsten und frühen achten Jahrhundert von Trier ausgeht. Die Kapelle ist zuerst dem heiligen Michael geweiht, wann sie umbenannt wird, ist unklar. Von der ursprünglichen Holzkirche ist allerdings nichts mehr vorhanden. Das Gotteshaus, wie es heute zu sehen ist, entsteht 1869/70. Der älteste Teil der Kirche stammt aus der Romantik: Die Apsis entsteht ca. 1150.
Doch die wildromantische Kapelle soll nicht lange Ort des lebendigen Glaubens sein: Als in Frickhofen 1732 die größere Martinskapelle (heute Kirche St Martin) gebaut wird, verwahrlost der Bau. Fenster, Türen und das Dach gehen kaputt. 1816 entschließt sich die Herzoglich-Nassauische Regierung, die Kapelle abzureißen. Pfarrer Johann Wilhelm Bausch, später zweiter Bischof von Limburg, stellt sich jedoch schützend vor die Kirche: er bittet um Gelder für eine Renovierung. Seine Pläne werden genehmigt, in den nächsten Jahrzehnten kümmern sich die lokalen Pfarrer Stück für Stück um die Restoration. Pfarrer Groß (1861-1869) lässt etwa die beiden Seitenschiffe anbauen. Ihm verdankt die Blasiuskapelle also ihre heutige Form.
Der Wanderweg zur Blasiuskapelle führt durch das liebliche Dornburger Land, abwechselnd durch Wald und offene Flächen mit weiten Ausblicken über das Limburger Becken und den Taunus. Von Frickhofen läuft man am besten erst zum Hildegardisfelsen (ca. 3 Kilometer) und dann weiter zur Kapelle (ca. 2.5 Kilometer).
Kontakt
Patoraler Raum Blasiusberg
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